24. April, 2024

VW ID. Buzz – Bulli-Feeling 2.0

Limonengelb! Genau die richtige Farbe, um an einem grauen Vormittag im Winter für gute Laune zu sorgen. Wenn diese Farbe dann noch neben hellem Candyweiß den nagelneuen VW ID. Buzz schmückt, der vorm Autohaus Kühl in Hildesheim auf den Reporter wartet, steigt dessen Stimmung in Richtung schiere Vorfreude.

Ja, endlich ist er da, der Elektrobulli und ja, man erkennt die Verwandtschaft zu seinem Urahn, dem legendären VW T1 sofort: die Front, mit angedeutetem V und großem Logo, die immer so aussieht, als würde der Bus lächeln, die kurzen Karosserie-Überhänge und das steile Heck – genau wie der T1 ist auch der VW ID. Buzz einfach eine sympathische Erscheinung.

Macht sich gut an einem grauen Wintertag vor einer grauen Wand: der ID. Buzz in Limonengelb.

Hat man den bequemen Fahrersitz (mit Armlehnen!) erklommen, fällt zunächst der große Abstand zur recht flachen aber dafür umso breiteren Frontscheibe auf. Im Gegensatz zum T1 und seinen heckgetriebenen Nachfolgern sitzt man hier nämlich nicht auf, sondern hinter der Vorderachse. 

Gute Laune auch im Innenraum: Im modern gestalteten Cockpit leuchtet unterhalb eines holzähnlichen Dekorelements ein limonengelber Kunststoffeinsatz über die ganze Fahrzeugbreite – sowie in den Türen in Reihe eins und zwei und sogar im Kofferraum. Und wem das noch nicht leuchtend genug ist, kann die Ambientebeleuchtung in einem Farbton seiner Wahl (ja, auch Gelb) anpassen. Dazu muss man allerdings auf dem großen Touchscreen in der Mitte des Cockpits etwas suchen – und auch sonst ist die Bedienung darüber etwas umständlich.

Freundliches Cockpit mit zwei Displays und wenigen Schaltern – und mit großem Abstand zur recht flachen aber dafür umso breiteren Frontscheibe.

Egal: der wichtigste Knopf liegt eh an der Lenksäule: der Startknopf! Wie beim Einstieg (das Auto erkennt, dass man sich ihm nähert) kann auch hier der Schlüssel in der Tasche bleiben, einfach Start drücken (Wie Sie hören, hören Sie nichts), den Drehknauf hinterm Lenkrad auf „D“ und ab geht die 2,5-Tonnen-Fuhre.

Gut, es geht nicht gerade ab, der ID. Buzz setzt sich behände aber nicht übereilig in Bewegung und will auch gar kein Sportler sein. Seine 310 Nm Drehmoment sorgen zwar für E-Auto-typisches Beschleunigen vom Start weg und für ordentliches Mitschwimmen im Verkehr. Die wilde Kurvenhatz überlässt er aber lieber anderen, gemütliches Cruisen ist da eher seins. Der E-Motor (im Heck, wie der Verbrenner beim Urahn!) mit 150 kW (204 PS) beschleunigt in 10,2 Sekunden auf 100 km/h, schneller als 145 soll es allerdings nicht vorangehen. Dafür reicht dann die Ladung der im Fahrzeugboden verbauten 77 kWh Batterie für bis zu 420 Kilometer Reichweite. Und an Bord herrscht eine entspannte Stille.

Die elektrischen Schiebetüren machen den Weg frei zur Sitzanlage in Reihe zwei, die im Verhältnis 1/3 zu 2/3 umgeklappt, um 15 Zentimeter in der Länge verschoben und in der Neigung verstellt werden kann. Und oben rechts hat sie sich noch so eben ins Bild geschmuggelt: Eine Halteschlaufe wie in seligen Käfer-Zeiten.

So empfiehlt sich der ID. Buzz als Reisewagen, bei dem schon der Weg das Ziel ist. Der Blick zurück in die Tiefe des Raums zeigt eine gemütliche Sitzanlage in Reihe zwei, die im Verhältnis 1/3 zu 2/3 umgeklappt und um 15 Zentimeter in der Länge verschoben werden kann. Außerdem kann sie in der Neigung verstellt werden und bietet ihren Passagieren praktische Klapptische an den Lehnen der Vordersitze. Hinter der Rückbank erstreckt sich das großzügige Gepäckabteil, mit 1.121 Liter Volumen (bei Beladung bis zur Höhe der serienmäßigen Gepäckabdeckung) und 2.205 Litern nach Umklappen der Rückbank. Der Testwagen ist mit dem Comfort-Paket ausgestattet, zu dem unter anderem das Multiflexboard gehört. Mit ihm entsteht nach Umklappen der Rückbank eine ebene Lade- oder wahlweise auch Liegefläche.

Gepäckabteil mit jeder Menge Platz: von 1.121 Liter Lade-Volumen (bei Beladung bis zur Höhe der serienmäßigen Gepäckabdeckung) bis zu 2.205 Litern nach Umklappen der Rückbank. Dank optionalem Multiflexboard entsteht dann eine ebene Lade- oder wahlweise auch Liegefläche.

Auch hier atmet der VW ID. Buzz also den Geist seines Urahns – und ist doch ganz anders. Die erhöhte Sitzposition am leicht flachstehenden Lenkrad, viel Platz für das Gerödel, das man als Bulli-Fahrer so dabei hat, das erinnert an seine Vorgänger. Aber zum Glück nur das. Mit seinem E-Motor und einer Armada an neuesten Sicherheits- und Assistenzsystemen, wie „Car2X“ (informiert über lokale Gefahren wie den Staubeginn hinter einer Kurve), Abbiege-, Notbrems- und Spurhalteassistent, vielen zubuchbaren Komfort- und Assistenz-Paketen (die hat der Testwagen alle, dadurch erklärt sich auch sein selbstbewusster Kaufpreis von 80.000 Euro!) und modernem Infotainment ist der ID. Buzz sozusagen der Bulli 2.0.

„Ich seh’ die Zukunft Pink“ tönt es von Peter Fox gerade aus dem serienmäßigen DAB+ Radio. Oder eben Limonengelb.

Fazit:

Mit dem ID. Buzz hat VW alles richtig gemacht: Optisch und in seiner ganzen Art atmet er den Geist des Ur-Bullis T1, ist mit E-Motor, modernster Assistenz-Armada und vielen Komfort-Features aber absolut auf der Höhe der Zeit. Bulli 2.0 eben. Das alles hat aber leider seinen Preis.

(Text + Fotos: Thomas Schroedel)

Auch das Heck ist keck!

Technische Daten VW ID. Buzz Pro:

Leistung: 204 PS (150 kW)

Max. Drehmoment: 310 Nm bei 0 – 6000 U/min

Höchstgeschwindigkeit: 145 km/h (abgeregelt)

Beschleunigung: 10,2 (0 – 100 km/h)

L x B x H: 4712 x 1985 x 1927 mm

Kofferraum: 1.121 – 2.205 l

Verbrauch: 21,7 – 20,5 kWh / 100 km (nach WLTP)

Reichweite: 423 km (nach WLTP)

CO2-Emission: 0 g/km

Preis: Ab 64.581,30 Euro 

Alle Angaben sind Werksangaben

Die Front, mit angedeutetem V und großem Logo, sieht immer so aus, als würde der Bus lächeln – Der ID. Buzz ist einfach eine sympathische Erscheinung.

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