Der Ford Eifel Roadster war der Anfang. Mit dem kleinen offenen Zweisitzer, der zwischen 1935 und 1940 gebaut wurde, begann die Leidenschaft von Albrecht Breymann für Autos und speziell für die der Marke aus Köln. Der Eifel Roadster war sein erstes Auto, damals während der Wirtschaftswunderzeit ein günstiger Gebrauchtwagen – und es war das Auto, mit dem er seine Frau Gerda kennenlernte. Die Ehe hält bis heute – den Roadster hatte Breymann damals irgendwann für schlappe 800 Mark verkauft. Aber nie wirklich vergessen. Als der umtriebige und selbstständige Orthopädie-Schuhmachermeister aus dem Landkreis Hildesheim vor 20 Jahren in Rente ging, machte er sich auf die Suche nach seinem ersten Auto. Eigentlich sollte es ein schwarz-rotes Modell sein, wie ehedem.
Nach langer Suche fand er ein Exemplar in Kassel – braun-beige zwar, aber der Wagen fand seine Zustimmung. Und noch viel wichtiger: die seiner Frau Gerda. Zu zweit unternahmen sie zahlreiche Touren in dem schicken Roadster – und die Sammelleidenschaft war geweckt. Seine Oldtimerbegeisterung teilte Breymann aber nicht nur mit seiner Frau, sondern auch mit Gleichgesinnten bei den Oldtimerfreunden Hildesheim und im von ihm mitbegründeten Oldtimerclub Söhlde.
In den letzten 20 Jahren hat sich auf dem großzügigen Grundstück der Breymanns so einiges an Kölner „Altmetall“ angesammelt: Eine Ford Eifel Limousine ist dabei – wie der Roadster mit 43-PS-Motor unter der formschönen Haube. Und auch das Vorgängermodell, ein Ford Köln von 1934, nennt Breymann sein Eigen. Mit dem – aber manchmal auch mit seinen anderen Ford-Modellen – fuhr Breymann gerne mal Hochzeitspaare nach der Trauung, stilecht im Livree.
Ein Ford Taunus 12M, Baujahr 1953, ist das jüngste Modell in Breymanns Garage. Den wegen seiner auffälligen Kühlerfigur „Weltkugel Taunus“ genannten Wagen hatte Breymann in Bayern erstanden. Was war sein „Beuteschema“? Richtige Oldtimer sollten es sein, Capri und Co waren ihm zu modern.
Da passte dann auch der zwischen Eifel und 12M gebaute Taunus G73A ins Bild: Die wegen ihrer charakteristischen Karosserieform auch „Buckel Taunus“ genannte Limousine fand Breymann im Internet. Innen war das Fahrzeug aber leider total im Eimer. Der findige Sammler wußte sich zu helfen: er nutzte seine Kontakte als Orthopädie-Schuhmachermeister und besorgte sich in großen Mengen günstiges Schuhleder. Damit bezog er den Innenraum und sein Buckel Taunus erstrahlte wie neu.
Andere Reparatur- und Restaurierungsarbeiten überließ er allerdings Fachleuten oder kaufte die Modelle gleich komplett restauriert. Lediglich um die Pflege seiner Schätze und um kleinere Reparaturen kümmerte er sich selber.
Natürlich darf auch das legendäre Modell T nicht fehlen, mit Baujahr 1914 das älteste Fahrzeug in Breymanns Ford-Sammlung. Das im Volksmund liebevoll „Tin Lizzy“ („Blechliesel“) genannte Fahrzeuge war das erste Auto, das mit Hilfe von Fließbändern in Massenproduktion hergestellt wurde. In der Zeit von 1908 bis 1927 wurden rund 15 Millionen Exemplare gebaut – damit war das Modell T lange Zeit das meistverkaufte Auto der Welt, bis in den 70er Jahren VW mit dem Käfer noch mehr Modelle auf die Straße gebracht hatte.
Das Modell T hatte Breymann im Doppelpack mit einem Ford A gekauft – den er inzwischen allerdings schon wieder veräußert hat. Und das würde er gerne auch mit dem Rest seiner Sammlung machen. Mit bald 84 Jahren wird ihm die Pflege und Instandhaltung allmählich doch zu mühsam.
Wer also Interesse an der kompletten Sammlung – oder an einzelnen Modellen – hat, kann sich gerne mit Albrecht Breymann unter der Rufnummer 05129-668 in Verbindung setzen.
Nur sein Lieblingsauto – den Eifel Roadster – den verkauft er nicht!
Fotos: privat, Schroedel