27. Juli, 2024

SsangYong Korando e-Motion – Da ist Musik drin

Fazit: Mit seiner robust-sympathischen Art, viel Platz und der Armada an Assistenzsystemen ist der SsangYong Korando eine spannende Alternative im hart umkämpften Segment der Kompakt-SUV.“ 

Aufmerksame Leser werden sich wundern: Das Fazit kommt doch sonst immer am Ende des Fahrberichtes. Ja, das stimmt und nein, der Setzer hat nichts falsch gemacht: Dies ist das Fazit vom Test des Korando mit Dieselmotor vor gut zwei Jahren in Ausgabe 74 der HILDESHEIMmobil.

Warum das da jetzt steht? Weil es auch für die nagelneue vollelektrische Variante des Kompakt-SUV gilt. Denn bis auf den komplett anderen Antrieb sind es die gleichen Autos.

Der Korando e-Motion kommt mit 7 Jahren Garantie.

SsangYong hat für sein erstes Elektroauto nicht, wie viele Mitbewerber, eine völlig neue Fahrzeugarchitektur entwickelt – sondern die E-Technik einfach im vorhandenen Korando untergebracht. Und das haben sie erstaunlich gut hinbekommen: Die Platzverhältnisse für Insassen und Gepäck bleiben trotz 61,5 kWh großen Akku im Unterboden exakt identisch. Also auch hier die „Beineübereinanderschlag-Option“ auf der Rückbank und das flexible Gepäckabteil mit 551 bis 1.248 Liter Volumen. „Viel Platz“ passt also nach wie vor.

Im flexiblen Gepäckabteil gibt’s 551 bis 1.248 Liter Ladevolumen.

Äußerlich unterscheidet sich der Elektro-Korando lediglich durch seine geschlossene Front und ein paar hübsche blaue Akzente (z.B. in den vorderen LED-Scheinwerfern, an den Rückspiegeln und am hinteren Unterfahrschutz) von seinen Verbrenner-Geschwistern. Geblieben ist seine typisch-kantige SUV-Optik mit muskulös herausgestellten hinteren Kotflügeln, eben seine „robust-sympathische Art“.

Im Innenraum das gleiche Spiel: Das gradlinige Cockpit mit dem volldigitalen Instrumentendisplay und dem 9-Zoll großen Touchscreen in der Mittelkonsole, der unter anderem das HD-Navigationssystem darstellt, hat dem Tester schon vor zwei Jahren gefallen, hier ist alles zusätzlich aufgepeppt mit hübschen blauen Akzenten. Ja, wir haben verstanden: Das Blau soll für reine, saubere Energie stehen (sagt der Prospekt) und ja, damit kommen wir jetzt endlich zum Wesentlichen – und damit auch wesentlichen Unterschied zum 2019er Korando – dem Elektroantrieb. 

Das gradlinige Cockpit mit dem volldigitalen Instrumentendisplay und dem 9-Zoll großen Touchscreen in der Mittelkonsole – und ein paar hübschen blauen Akzenten.

Den Wählhebel des elektronischen „Shift-by-Wire“-Getriebes in Position D und schon rollt der Wagen beinahe lautlos vom Hof des Autohauses Justus, das uns den Korando e-Motion zum Testen zur Verfügung gestellt hat. Leise geht die Fahrt weiter, nur hin und wieder unterbrochen durch das freundliche Bimmeln der zahlreichen elektronischen Helferlein. Da ist sie also auch wieder: Die „Armada an Assistenzsystemen“. Welches System da jetzt gerade warum bimmelt, ist nicht immer auf Anhieb zu ergründen – aber es ist gut, dass sie da sind, die Fernlicht- und Verkehrsflussassistenten, Geschwindigkeitswarner, Müdigkeitserkennung, das automatische Notbremssystem und all die anderen „Deep Control“ genannten kamera- und radarbasierten Sicherheitssysteme, die bereits teilautonomes Fahren der Stufe 2.5 ermöglichen. Und es funktioniert: Auf der Autobahn in der langen Kurve kurz hinter der Raststätte Hildesheimer Börde runter zur Ausfahrt Hildesheim trotz mehrfacher Display-Meckerei die Hände vom Lenkrad genommen und der Korando folgt selbstständig und perfekt dem Streckenverlauf. Übrigens bis Höchstgeschwindigkeit 156, schneller soll er nicht, der e-Motion.

140 kW stark ist die E-Maschine, hat 360 Nm Drehmoment und verbraucht im Schnitt 16,8 kWh Strom auf 100 Kilometern.

Runter von der Bahn auf die kurvenreiche Hausstrecke: hier zeigt sich, dass die Gleichung „Frontantrieb + Fahrzeuggewicht + feuchte Fahrbahn + beherzter Tritt aufs Pedal = Untersteuern“ beim Korando e-Motion ebenfalls seine Gültigkeit hat. Ein beherzter Kurvenumrunder soll er aber auch gar nicht sein, eher ein sparsamer und lokal emissionsfreier Cruiser. Und das kann er gut. Sogar die Restreichweitenanzeige war nahezu exakt. Trotz schneller Autobahnetappe und übermotivierter Kurvenhatz stimmten die gefahrenen Kilometer mit der Differenz der Reichweite von Beginn und Ende der Testfahrt beinahe überein. Hilfreich dabei: die Rekuperations-Schaltwippen hinterm Lenkrad: Mit etwas Übung kann man bei höchster Rekuperationsstufe nur mit dem Gaspedal fahren, verzögert wird über die Bremsenergierückgewinnung – und dabei gleichzeitig die Batterie geladen. So erscheinen die angegebenen 339 Kilometer Reichweite durchaus realistisch.

Und damit nähern wir uns dem Fazit, das im Gegensatz zu oben nur durch 3-4 Wörter ergänzt werden muss: 

Fazit: Mit seinem sparsamen Elektroantrieb, seiner robust-sympathischen Art, viel Platz und der Armada an Assistenzsystemen ist der SsangYong Korando e-Motion eine spannende Alternative im hart umkämpften Segment der elektrischen Kompakt-SUV. 

Von Thomas Schroedel

Übrigens: An CCS-Schnellladesäulen lässt sich der Hochvoltakku des Korando in 33 Minuten von 20 auf 80 Prozent aufladen, an der heimischen Wallbox erfolgt das Laden über Nacht in ca. 11 Stunden.

TECHNISCHE DATEN SsangYong Korando e-Motion:

Leistung190 PS (140 kW)
Reichweite339 km (nach WLTP)
Max. Drehmoment360 Nm
Höchstgeschwindigkeit156 km/h
Beschleunigungk. A. (0 – 100 km/h)
L x B x H4465 x 1870 x 1645 mm
Kofferraum551 – 1248 l
Verbrauch16,8 kWh / 100 km
CO2-Emission0 g/km
Preisab 38.990,- Euro
Alle Angaben sind Werksangaben

Fotos: Schroedel

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