31. Oktober, 2025

Mazda6e im TEST – Elektrischer Gleiter

Mazda macht es gerne anders als alle anderen. Als bezahlbare Roadster langsam ausstarben, haben die Japaner diese Klasse mit dem MX-5 mal eben im Sturm wiederbelebt. Als alle anderen den Wankelmotor abgeschrieben hatte, hat Mazda weiter an ihm festgehalten. Und auch der Ausflug in die E-Mobilität verlief anders: als alle anderen Hersteller von E-Autos sich gerne mit der Größe der verbauten Akkus überboten, setzte Mazda mit dem MX-30 auf „Rightsizing“, nämlich auf die richtige Mischung aus Reichweite und gleichzeitiger Einsparung von Gewicht und Rohstoffen. 

Und auch beim neuesten Wurf in Sachen E-Mobilität bietet Mazda eine auf den ersten Blick unkonventionelle Lösung: Wo alle anderen auf SUV’s setzen, kommt Mazda mit einer Limousine um die Ecke. 

Auf 4,92 Metern Länge bietet der Mazda6e echten Oberklasse-Flair.

Einer wirklich schicken, wie der erste Blick zeigt: Das Autohaus Justus hat mir den neuen Mazda6e zum Testen zur Verfügung gestellt – und der sorgt schon beim äußerlichen Betrachten für den ersten Wow-Effekt: Auf 4,92 Metern Länge erstreckt sich eine elegante Schräghecklimousine, mit schmalen Scheinwerfern und einem mit Lichtsignatur umrandeten (Fake-)Grill, einer im typischen Kodo-Design gestalteten Karosserie und dem kurzen Heck, das in Natura tatsächlich viel besser aussieht, als auf den ersten Pressebildern.

Fließende Linien: Der Mazda6e trägt das aktuelle Kodo-Design.

Schickes Interieur

Das zweite (und fast noch lautere) Wow gibt es beim Entern des Interieurs. Das ist echt schön! Elegant und schlicht, mit haptisch ansprechenden Materialien und toller Verarbeitung, Sitzen aus Teil-Nappaleder und Velourledernachbildung, einem großen Panorama-Dach und Ambiente-Beleuchtung mit 64 verschiedenen Farboptionen.

Interieur mit Wow-Effekt: Elegant und schlicht und mit 14,7 Zoll großem Touchscreen.

Das wirkt hier alles oberklassemäßig hochwertig und edel. Wie so oft, hat Schönheit allerdings ihren Preis: Weil fast komplett auf Schalter und Tasten verzichtet wurde, müssen alle Funktionen über den 14,6-Zoll großen Touchscreen in der Mittelkonsole gesteuert werden. Und das ist manchmal etwas kompliziert. Netterweise hat Justus-Verkäufer Marius Nitschkowski vor Fahrtantritt schon mal die wichtigsten Funktionen direkt auf den Home-Bildschirm gelegt – das macht es tatsächlich einfacher. 

Viel Beinfreiheit in Reihe Zwei – und viel Helligkeit auch an trüben Tagen, dank des großen Panorama-Daches.

Unkompliziertes Cruisen

Ganz unkompliziert ist das Losfahren. Weil der Wagen schon läuft, wenn man die Tür geöffnet hat und Platz nimmt, einfach den rechten Lenkradhebel auf „D“ und ab geht die Fuhre. OK, so MX-5-mäßig ab geht’s nicht, aber gediegen voran dann schon.

Dank Rundumblick bleibt der Wagen übersichtlich.

Beim Mazda6e stehen zwei Antriebsvarianten zur Verfügung: der EV Longe Range und der normale EV. Letzterer ist im Testwagen verbaut und der überzeugt auf ganzer Linie. Mit einer Batteriekapazität von 68,8 kWh soll er den Mazda etwa 479 Kilometer weit bringen. Der Elektromotor überträgt seine 258 PS und ein Drehmoment von 320 Nm an die Hinterachse, beschleunigt in 7,6 Sekunden auf 100 km/ und spurtet bis 175 km/h über die Bahn. Dabei ist der Mazda6e für alle Lebenslagen ausreichend motorisiert, für das gelassene Criusen über Landstraßen genauso wie für das eilige Reisen auf der Autobahn. Und das ausgewogene Fahrwerk macht ihn zu einem echten elektrischen Gleiter. Wenn ein leerer Akku dem Gleiten ein Ende setzen will, ist der in 24 Minuten per DC-Schnelllader wieder von 10 Prozent auf 80 Prozent geladen. 

Hinter die weit öffnende Heckklappe passen 466 bis 1074 Liter…
…und in den sogenannten „Frunk“ unter der Fronthaube weitere 72 Liter.

Viel Platz

Laden kann der 6e nicht nur Strom, sondern auch Gepäck, und davon eine ganze Menge: Hinter die weit öffnende Heckklappe passen 466 bis (nach Umklappen der Rücksitzlehen) 1074 Liter und in den sogenannten „Frunk“ unter der Fronthaube (mit herausnehmbarer Tragebox) weitere 72 Liter. Wer noch mehr Transportbedarf hat, nimmt einfach einen Hänger: dank gebremster Anhängelast können bis zu 1500 Kilo geschleppt werden.

Sportwagen-Stil: Ab 90 km/h fährt der Heckspoiler automatisch aus.

Klingt alles toll, sagen Sie, aber was soll der Spaß denn kosten? Und auch da geht Mazda einen recht unkonventionellen Weg: für ein Auto mit Oberklasse-Format, Oberklasse-Ausstattung und Oberklasse-Qualität rufen die Japaner faire Preise ab 45.000 Euro auf – anders, und deswegen gut!

Fazit: Der Mazda6e überzeugt mit seiner eleganten Erscheinung, dem Wow-Effekt-Interieur, toller Qualitätsanmutung, viel Platz und seiner ansprechenden Kombination aus modernem Antrieb und ausgewogenem Fahrwerk – und das alles zu wirklich fairen Preisen.

Autor: Thomas Schroedel

Coole Lichtsignatur an der Front.

Technische Daten Mazda6e EV

Leistung: 258 PS (190 kW)

Max. Drehmoment: 320 Nm 

Höchstgeschwindigkeit: 175 km/h 

Beschleunigung: 7,6 (0 – 100 km/h)

L x B x H: 4.921 x 1.890 x 1.485 mm

Kofferraum: 466 – 1074 l

Verbrauch: 12,6 – 16,6 kWh / 100 km

Reichweite: 479 km 

CO2-Emission: 0 g/km

Preis: 46.900,- Euro in der Ausstattung „Takumi Plus“

Alle Angaben sind Werksangaben

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