Mehr Aussteller, mehr Hallen, eine größere Internationalität: die IAA Transportation 2024 geizt nicht mit Superlativen. Mit über 1.650 Ausstellern aus 41 Ländern liegt die Zahl um 20% höher als 2022, außerdem werden über 145 Welt- und Messepremieren sowie zahlreiche Neuheiten präsentiert. Dabei legt die Veranstaltung einen besonderen Schwerpunkt auf technologische Innovationen, insbesondere auf batterie-elektrische Antriebe und Wasserstofftechnologien. Dazu Hildegard Müller, VDA-Präsidentin: „Die Auto- und Nutzfahrzeugindustrie ist auf dem klaren Weg der Transformation und zeigt auf der IAA Transportation, dass wir bereits die Produkte für klimaneutrale und digitale Mobilität der Zukunft entwickelt haben. Die Ziele sind klar definiert, die Innovationen serienreif – jetzt müssen die Fahrzeuge auf die Straße gebracht werden.“
Welche Modelle demnächst hier unterwegs sein können, zeigen unsere Highlights:
Weltpremiere in Hannover: Auf der IAA Transportation zeigte Renault den neuen Master mit Wasserstoffantrieb. Mit einer Reichweite von 700 Kilometern und nur fünf Minuten pro Tankvorgang setzt der neue Renault Master Maßstäbe. Die Plattform mit Brennstoffzelle ist auf die verschiedensten Einsatzbereiche zugeschnitten; dafür steht der Master sowohl als Transporter als auch mit Pritsche oder Fahrgestell zur Wahl. Die neue Master-Baureihe zeichnet sich durch ausgezeichnete Aerodynamik, verbesserte Benutzerfreundlichkeit und erhöhte Effizienz, durch mehr Raum, Sicherheit und Komfort aus. Hinzu kommt die Tatsache, dass die neue modulare Plattform neben Diesel- und Elektro- jetzt auch Wasserstoffantriebe aufnehmen kann. Und das hat auch einer Expertenjury aus 25 europäischen Ländern gefallen: Sie wählten den Renault Master noch auf der IAA zum „International Van Of The Year 2025“.
So stellt sich Volvo die Müllabfuhr vor: Vollelektrisch. Damit nur das was hinten reinkommt stinkt und nicht das was hinten rauskommt.
Seit über einem halben Jahrhundert steht der Toyota Hilux für Qualität, Langlebigkeit und Zuverlässigkeit auf jedem Terrain. Auf der IAA präsentierte er sich erstmals mit einen elektrifizierten Antriebsstrang. Das 48-Volt Mild-Hybrid-System soll nicht nur die Effizienz steigern, sondern verleiht dem robusten Alleskönner auch sanftere und kultiviertere Fahreigenschaften bei weniger Geräuschen und Vibrationen.
Volkswagen Nutzfahrzeuge enthüllte auf der IAA Transportation als Weltpremiere den komplett neu entwickelten Transporter – die inzwischen 7. Generation der erfolgreichen Baureihe. Der neue Transporter startet mit einem größeren Raumangebot, einer erhöhten Zuladung, einer gesteigerten Anhängelast und einer verbesserten Wirtschaftlichkeit. Darüber hinaus sorgen moderne Assistenzsysteme für mehr Sicherheit; durchdachte Cockpit- und Bedienelementen erleichtern indes den Arbeitsalltag. All das gilt unisono für den parallel präsentierten Caravelle – den neunsitzigen VW Bus der Baureihe. Erstmals in der Geschichte des Transporter und der Caravelle wird es beide – alternativ zum Spektrum der Turbodieselmotoren – zudem mit einem Plug-in-Hybridantrieb und E-Antrieben geben.
Auch sowas gibt es inzwischen: der erste vollelektrische Renntruck von IVECO.
Nutzfahrzeug-Fachjournalisten aus 24 europäischen Ländern haben den batterieelektrischen Mercedes-Benz eActros 600 auf der IAA Transportation zum “International Truck of the Year 2025” gekürt. Der eActros 600 für den Fernverkehr feierte Ende 2023 seine Weltpremiere. Die hohe Batteriekapazität von über 600 Kilowattstunden – daher die Typbezeichnung 600 – sowie eine neue, besonders effiziente elektrische Antriebsachse aus eigener Entwicklung, ermöglichen eine Reichweite des E-Lkw von 500 Kilometern ohne Zwischenladen. Und das ist keine Zukunftsmusik: Noch 2024 sollen erste Kundenfahrzeuge des eActros 600 gefertigt und zugelassen werden.
Kässbohrer zeigt, wie die Autos zu den Autohäusern kommen.
Dieser IVECO sieht doch aus wie ein … Hyundai STARIA. Ja, und das nicht ohne Grund: Hyundai stellt in Zusammenarbeit mit der IVECO Group das erste Fahrzeug ihrer globalen eLCV-Plattform für die europäischen Märkte vor. Das Elektro-Nutzfahrzeug wird in Europa unter dem Namen IVECO „eMoovy” vermarktet – und stand deswegen auf der IAA am IVECO-Stand. Das neue Fahrzeug verfügt über ein 800-Volt-System für ultraschnelles Laden und bietet eine maximale Reichweite von bis zu 320 km im WLTP-Zyklus pro Ladung. Und nicht nur Äußerlich ähnelt der eMoovy dem STARIA: Das Interieur basiert ebenfalls auf dem Hyundai Van und ist mit diversen Komfortfunktionen und einem übersichtlichen Display ausgestattet. Das Fahrzeug verfügt außerdem über fortschrittliche Fahrassistenzsysteme wie den Frontkollisionswarner, den Spurhalte- und den Parkassistent.
Auf dem Cargobike-Parcours konnte man die Mobilität für die letzte Meile testen.
Ford Pro feiert auf der IAA Transportation die Weltpremiere des neuen Ford Ranger PHEV. Dessen komplett neu entwickelte Plug-in-Hybrid-Antriebseinheit mit einer rein elektrischen Reichweite von voraussichtlich bis zu 50 Kilometern leistet 205 kW (279 PS) und bietet mit 690 Nm neuen Drehmoment-Bestwert für die Ranger-Modellreihe. Und das ohne Kompromisse bei Anhängelast, Zuladung und Offroad-Eigenschaften.
MAN Sechszylinder mit 12,7 Liter Hubraum, 560 PS und 2.800 Nm Drehmoment.
Der California ist die Ikone unter den Reisemobilen. Auf der IAA zeigte VW Nutzfahrzeuge eine neu entwickelte Generation des Bestsellers: den New California. Er basiert auf der Langversion des aktuellen Multivan. Das Reisemobil wurde geräumiger, smarter, durchdachter, vielseitiger und nachhaltiger. Natürlich hielt Volkswagen Nutzfahrzeuge an California-Details wie dem Aufstelldach und dem bis in das kleinste Detail durchdachten Innenraum fest. Außerdem an Bord: modernste Antriebs-, Assistenz- und Infotainmentsysteme und eine neue Reisemobilarchitektur. Wie den auf der IAA erstmals gezeigten Multivan eHybrid 4MOTION, wird es auch den neuen California alternativ zu den Turbodiesel- und Turbobenzinmotoren mit Plug-in-Hybrid-Allradantrieb geben. Volkswagen Nutzfahrzeuge bietet den neuen California als „Beach“, „Beach Tour“, Beach Camper“ (mit Mini-Küche im Heck) sowie „Coast“ und „Ocean“ (jeweils mit voller Küchenzeile auf der Fahrerseite) an.
Der ZF-Zeppelin dreht seine Runden über dem Messegelände.
Renault präsentiert seine Vision eines Elektro-Transporters der nächsten Generation: 65 Jahre nach der Premiere des beliebten Kleintransporters Estafette, gibt der französische Hersteller einen Ausblick auf ein neues elektrisches Nutzfahrzeug, das auf die sich wandelnden Anforderungen gewerblicher Nutzer in Städten und Ballungsräumen zugeschnitten ist. Die Grundfläche des Estafette Concept (4,87 Meter Länge x 1,92 Meter Breite) ist mit dem Kangoo L2 vergleichbar, das Estafette Concept ist jedoch deutlich höher; so kann der Fahrer mühelos zwischen der Kabine und dem Laderaum hin- und herwechseln.
„Nothing else matters“: IVECO hat das Europa-Tour-Equipment von Metallica mit S-Way LKW transportiert – Fans unter den Spediteuren können das Sondermodell in auffälliger Lackierung jetzt erwerben.
Kia goes Transporter: Auf der IAA Transportation hat Kia erstmals in Europa sein neues PBV-Konzept (Purpose-built Vehicle) präsentiert, das den Markt der leichten Nutzfahrzeuge (Light Commercial Vehicles, LCVs) revolutionieren soll. Das Konzept umfasst eine Palette zweckgebundener Elektrofahrzeuge, die eine über die Fahrzeuge hinausgehende Plattform bilden. Die Kia-PBVs eignen sich sowohl für Geschäfts- als auch für Privatkunden und kombinieren zweckmäßige Elektrofahrzeuge mit fortschrittlichen Softwarelösungen, Over-the-Air-Updates sowie Abmessungen und Ladekapazitäten, die im Spitzenbereich ihres jeweiligen Segments liegen sollen. Die Vorstellung des ersten Serienmodells ist für den Sommer 2025 geplant.
Der schleppt ordentlich was weg: Bergefahrzeug Typ EH/W 200 Bison mit einer 20-Tonnen- und zwei 10-Tonnen-Seilwinden.
Volkswagen Nutzfahrzeuge hat das ID.Buzz Programm nach unten und oben ausgebaut. Neben den 286 PS starken ID.Buzz Pro Modellen mit normalem Radstand (NWB) und 79-kWh-Batterie sind seit kurzem der ebenfalls 286 PS starke ID.Buzz mit langem Radstand (LWB) samt großer 86-kWh-Batterie und bis zu 487 km Reichweite sowie die zwei 340 PS starken ID.Buzz GTX Modelle mit Allradantrieb bestellbar (NWB: 79 kWh, bis zu 423 km Reichweite, LWB: 86 kWh, bis zu 475 km Reichweite). Das Programm nach unten runden künftig der ID.Buzz Pure, der ID.Buzz Freestyle und der ID.Buzz Pure Cargo mit 170 PS und 59-kW-Batterie ab.
Da hat aber jemand bei der Ape abgeschaut: Der chinesische Hersteller Feidi Motors präsentierte seine 3-rädrigen Kleintransporter.
Mit dem neuen Proace Max steigt Toyota Professional in Europa erstmals in die Klasse der großen Transporter ein – und ist damit künftig in allen wichtigen Segmenten der leichten Nutzfahrzeuge vertreten. Der Transporter in der 3,5-Tonnen-Klasse wird als Verbrenner und als batterieelektrische Variante angeboten. Der Proace Max ist in zahlreichen Aufbauvarianten erhältlich: Neben den Kastenwagen-Varianten gibt es ab Werk auch Einseiten- und Dreiseitenkipper oder Pritschenwagen in zwei Fahrzeuglängen und mit Einzel- oder Doppelkabine.
Aus dem Reich der Mitte: Der Nutzfahrzeughersteller Maxus bringt den e Terron 9 nach Europa – als einen der ersten vollelektrischen Pickups. Mit einen Doppelmotor-Allradantrieb mit 325 kW/442 PS und 430 Kilometern Reichweite geht’s ab durch die Mitte.
Nach der Vorstellung des komplett neu entwickelten Transit Courier im Frühjahr 2024 ist jetzt auch die vollelektrische Ausführung dieses kompakten Transporters bestellbar. Mit einer nutzbaren Batteriekapazität von 43,5 Kilowattstunden (kWh) ermöglicht er eine Reichweite von bis zu 300 Kilometer und vereint dies mit einer Anhängerlast von 750 Kilogramm und einer maximalen Zuladung von 700 Kilogramm. Die Produktion des neuen Ford E-Transit Courier läuft im kommenden Jahr an, erste Auslieferungen sind für den Frühling 2025 geplant.
Da passt auch ein Auto(chen) rein: Der Opel Movano Hydrogen transportiert in seinem geräumigen Laderaum einen ultrakompakten Opel Rocks Electric mit Kargo-Kit. Und das kann er, dank Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie, sogar bis zu 500 Kilometer weit.
Alle Aussteller, die mehr Platz brauchten, zeigten sich auf dem Außengelände.
Nach so vielen Neuheiten noch ein wenig Nostalgie: Zwischen Halle 15 und 16 gab es ein kleine aber feine Ausstellung von Oldtimer-LKW.